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Teufelstalwand

Teufelstalwand "Zeichen der Freundschaft" 6b+, 10 SL
Mitten in der Strahlnersaison erreichte mich eine WhatsApp-Nachricht von Stine mit dem geäusserten Wunsch nach einer MSL-Tour. Da Stine so gerne einmal durch die Teufelstalwand steigen wollte, sagte ich gerne zu - trotz gewissen Müdigkeitserscheinungen. So trafen wir uns am Morgen in Schattdorf und düsten hoch nach Andermatt und weiter zum Nätschen. Der gemütliche Zustieg verlief diesmal mit negativen Höhenmetern und die Abseilerei in die tiefe Schlucht klappte problemlos.

Bei der Bachquerung gab's wieder mal nasse Schuhe und einen kurzen, heiklen Moment, da der Bach infolge der hohen Temperaturen und dem vielen Restschnee doch deutlich mehr Wasser als normal führte. Schon bald aber turnten wir an den Fixseilen hoch zum Beginn der Kletterei. Stine strahlte wie im Wunderland und genoss die einmalige Szenerie.

Die Kletterei ist äusserst vielseitig und die sauber geputzen Rissverschneidungen machen mächtig Spass. Rasch gewannen wir an Höhe und der Blick ins Urschnerland öffnete sich meh und mehr. Stine stieg locker nach und meisterte die teils kräftigen Piaz-Passagen mit Bravour. Meinerseits sass mir die Müdigkeit der langen Strahlnertäge noch etwas in den Knochen, mit guter Stehtechnik konnte ich aber die fehlende Fitness im Schulterbereich doch ordentlich kaschieren.

Die beiden Kaminlängen hängte ich zusammen und büsste dafür mit Seilzug. Dafür war der Standplatz deutlich gemütlicher. Stine zeigte weiterhin keine Schwächen und folgte zügig nach. Schon bald standen wir unter der markanten Schlussverschneidung, die nochmals etwas Einsatz verlangte. Bald aber sassen wir auf dem Hochplateau, genossen die süssen Heidelbeeren und legten uns gemütlich an die Sonne.

Beim Abstieg über das "Geissen-Insider-Wägli" hiess es noch mal konzentriert die Füsse aufzusetzen, aber dann war schon bald der Fahrweg zum Stöckli erreicht. In wenigen Schritten waren wir wieder beim Auto unten. Hier beobachteten wir noch lange Zeit zwei muntere Munggen, die sich von uns absolut nicht stören liessen. Besten Dank an Stine. Das war eine prächtige Idee! Immer wieder gerne komme ich mit dir klettern.