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Hochflue bei Gurtnellen

Hochflue bei Gurtnellen
"Maschinensturz" 7a, 4 SL
"Brosmiplatte" 5c+, 3 SL

Die markanten Granitbuckel am Fussweg von Gurtnellen Dorf zur Alp Gorneren wurden vor knapp dreissig Jahren auf verschiedenen Routen erklettert. Inzwischen sind einige Linien saniert worden und bieten genussvolle Anstiege in rauhem, aber auch oft vom Gletscher glattgeschliffem Fels.

"Maschinensturz", eine 4 SL-Kreation von Paul Zurfluh und Godi Arnold, ist aber alles ander als eine Plattenkletterei, sondern bietet steile Riss und Leistenkletterei an wirklich genialen Felsstrukturen.

Da es - wie schon so oft in diesem Vorsommer - wieder mehrere Tage hintereinander geregnet hatte, nutzten mein Bruder Kurt und ich ein kurzes Schönwetterfenster und machten uns nach Feierabend auf den Weg nach Gorneren.

Der Zustieg ist einfach und erfordert eine knappe halbe Stunde Fussmarsch. Die letzten Meter müssen allerdings an einem Fixseil erhangelt werden, welches den direkten Zugang durch eine Schlucht ermöglicht. Vom Abzweiger beim Alpweg ist dieser schwach erkennbare Pfad orange markiert und in der Schlucht auch sehr praktisch mit fixierten Seilen gesichert.

Ebenfalls hervorragend ist die Route "Maschinensturz" saniert worden. In der zweiten Länge, wo ein stumpfer Riss die Schlüsselstelle bildet, stecken die Bohrhaken so eng, dass man sich auch bequem von Karabiner zu Karabiner hangeln kann. Besten Dank dem Sanierungsteam um Alex Arnold.

Dank den angenehm kühlen Temperaturen und dem damit verbundenen guten Grip ging die ganze Route aber glücklicherweise Rotpunkt und wird irgendwo bei 7a einzuordnen sein. Bereits die erste Seillänge verlangt kurz vor dem Stand einen beherzten Zug. Auch die dritte Seilänge fordert zu Beginn Kopf und Muskel, genau wie die vierte und letzte Etappe, die dank einem Doppelriss genial zu erklettern ist.

Nach kurzer Abseilfahrt zügelten wir unser Material dreissig Meter nach rechts und stiegen schon bald wieder in die "Brosmiplatte" ein. Der Name ist nicht zu Unrecht gewählt, verläuft doch die Route entlang einer Störzone im sonst festen Gurtneller Granit. Diese fast schieferartige Platte bietet dafür geniale Griff- und Trittmöglichkeiten, allerdings sind die zahlreichen Schuppen mit Vorsicht zu belasten: Es ist halt wirklich etwas "brosmig"..., dafür aber sehr gut saniert und mit Abseilketten ausgerüstet.
Vielen Dank, Bruderherz, für den genussvollen Kletterabend! Das weckt Hunger auf mehr!