Impressum Sitemap

Balladrum

Klettergarten Balladrum, 4a - 7b
Die ersten als mild prognostizierten Tage im Tessin wollten wir für ein paar Klettermeter im Fels nutzen. Da die Kletter- und Boulderhallen coronabedingt alle dicht waren, brannte das Fieber für ein paar Züge im steilen Fels umso heftiger. Wir düsten also Mitte Januar durch den Gotthardtunnel nach Locarno und landeten erst einmal in Ponte Brolla. Im Settore Est war aber alles unangenehm nass von den vorangegangenen Regenfällen. Was nun?

Als südwärts ausgerichtet, daher vermutlich trocken und in der Nähe von Locarno liegend, fanden wir im SAC-Kletterführer "Ticino e Moesano" das Gebiet Balladrum. Rasch ergatterten wir einen Parkplatz oberhalb von Ascona und machten uns zu Fuss auf den Zustieg, der über eine Spazierpromenade zu den Felsen führt. Im ersten Sektor, der uns im Topo gut angesprochen hatte, war das Meiste ebenfalls noch nass. Blieb nur noch der Plaisierbereich im oberen Sektor. Wir waren zu Beginn noch alleine und konnten die besten Linien aussuchen. Später trudelten immer mehr Seilschaften ins Gebiet und bevölkerten die Einstiege.

Nach dem wir alle Routen ab 5c aufwärts erfolgreich durchstiegen hatten, gönnten wir uns eine Pause und wechselten nach dem Znini in den unteren Sektor. Die Hoffnung, dieses Stück Fels möge nun etwas abgetrocknet haben, erfüllte sich. Dafür standen nun aber auch hier mehrere Seilschaften am Wandfuss und belagerten die Routen. Das wollten wir uns nicht antun und führen in Richtung Klettergebiet Arcegno. Hier fand aber eine veitable Wildschweinjagd statt und die Zufahrtsstrasse war gesperrt.

Schlussendlich landeten wir wieder in Ponte Brolla und kletterten noch ein paar geniale Linien im inzwischen abgetrockneten Settore Est, der zwar ebenfalls gut besucht war, aber sich bereits schon wieder entvölkerte. Die aktuelle Situation übt schon gewaltigen Druck auf die kletterbaren Gebiete aus. Zum Glück kommt bald der Frühling und damit wieder die Möglichkeit, in heimischen und etwas diskreteren Felsen unterwegs zu sein. Vielen Dank an Stine für diese kleine Kletterodysse am Ufer des Lago Maggiore.