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Griesstal

Griesstal, 5a - 7c
Auf halbem Weg zur Bergseehütte, im sogenannten Griesstal, enstanden in den letzten Jahren perfekte Granit-Klettergärten, welche die Handschrift von René Schweizer tragen. Die etwas verstreut liegenden Sektoren bieten ein Fülle an genussreichen Touren in fast allen Schwierigkeitsgraden.

Der Fels ähnelt stark den Strukturen am Bergseeschijen: Risse, Verschneidungen, Leistenparaden und natürlich auch "Plattenfigger" stehen im Angebot. Besonders zu Beginn des Sommers oder im Herbst herrschen hier optimale Bedingungen zum Klettern. An heissen Tagen ohne thermische Aufwinde wird es aber schnell zu warm.

Der Zustieg ist in gut 30 Minuten erledigt, dann wartet aber perfekter Fels mit optimal gesicherten Linien. Mitte Juni gönnten wir uns wieder einen solchen genussreichen Klettertag im Griesstal und stiegen voller Optimismus hoch zum mittleren Sektor. Im linken Teil kann man hier gemütlich einklettern, finden sich doch auch einfachere Routen im Bereich 5a bis 6a.

Gegen den zentralen Wandteil wird der Fels steiler und schwerer, dafür sind die Felseigenschaften phänomenal. Die Kante der "Patchanka" kann dank einem langen Riss, der für die linke Hand immer wieder Griffmöglichkeiten liefert, relativ geschmeidig durchstiegen werden. Kleingriffiger wird es in der "Bahia", die mit einem fiesen Quergang und anschliessendem Plattenwändchen sehr gutes Stehen verlangt.

In "Abretus Ojos" hangelt man sich schliesslich von einer Minileiste zur anderen. Kurz vor dem Umlenker fordert der finale Aufsteher noch einmal Maximalkraft und sauberes Antreten. Weiter rechts ist sogar eine Dachroute zu finden, die mit guten Griffen gemeistert werden kann. Ganz speziell ist die Felsstruktur rechts aussen: Hier wechseln sich Dächer und Plattenzonen ab und bieten einen bunten Mix an Kletterzügen.

Gegen den späteren Nachmittag schmerzten langsam die Finger und Schulterblätter - Zeit für eine krumme Brisago während dem gemütlichen Abstieg zur Göscheneralp. Besten Dank, Bruderherz, für den genussvollen Klettertag!

Natürlich auch ein grosses Kompliment an René Schweizer und seine Freunde, die hier eine perfekte Arbeit abgeliefert haben. Die vielen Routen sind wirklich vorbildlich abgesichert und erlauben ein Klettern am Limit. Der Fels ist hervorragend geputzt und alle Routen mit der Bewertung am Einstieg angeschrieben. Ein wirkliches Juwel zum Klettern und Verweilen!