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Lochstafel

Göscheneralp
Klettergarten Lochstafel
Um der drückenden Hitze im Talgrund zu entgehen, wählten mein Bruder Kurt und ich für unsere abendliche Kletteraktivität einen etwas höher gelegenen Klettergarten. Im Lochstafel, unterhalb vom Campingplatz Göscheneralp, verschwindet die Sonne im Hochsommer bereits um 17:30 Uhr und verschafft damit etwas Linderung. Ruedi Bunschi hat hier mit viel Fleiss und gutem Gespür einen fantastischen Granit-Klettergarten geschaffen. Die wenigen, bereits Mitte der Achtzigerjahre begangenen Routen, wurden saniert und mit vielen neuen Linien ergänzt.

Wir wählten den Zustieg von der Haarnadelkurve kurz nach Wiggen und folgten dem ausgeschilderten Wanderweg zum Lochstafel hoch. Entgegen dem propagierten Zugang (Abstieg) vom Campingplatz her, kann man so nach der Klettersession gemütlich zum Auto absteigen und sich dabei schon wieder etwas von der anstrengenden Piazkletterei erholen. Und piazzen bis die Arme platzen, kann man im Klettergarten Lochstafel ausgiebig. Die bis zu 40 Meter langen Risse und Schuppen sind ein perfektes Vorbereitungstraining für die MSL-Routen am Salbitschijen.

Unter 6a ist aber in diesem Granitparadis praktisch nichts zu finden. Einige Linien sind zudem durchaus hart bewertet. Dafür ist die Absicherung sehr gut platziert, obwohl man doch da und dort über den letzten Bolt klettern muss. An diesem Abend waren noch zwei weitere, uns bekannte Seilschaften tätig und genossen die traumhaften Granitlinien. Alle Routen sind mit Metallplaketten beschriftet und bewertet. So braucht es eigentlich auch kein detailliertes Topo.

Irgendwann machten sich dann die müden Arme und die angespannten Schulterblätter bemerkbar. Zudem wurden die kleinen, unscheinbaren Mücken immer dreister, was uns schliesslich aufbrechen liess. Bei Seraina im Gasthaus Gwüest schmeckte das Weissbier so gut wie schon lange nicht mehr. In der gemütlichen Tischrunde mit Heinz Müller und Robi Bösch, die wir schon im Klettergarten getroffen hatten, gab es viel zu berichten und zu schnupfen. Die einbrechende Nacht und ein aufrischender Wind vertrieben uns schliesslich von der Wirtschaftsterasse in Richtung Heimweg. Besten Dank an Robi und Heinz für das spendierte Bier. Ein grosses Merci auch an meinen Bruder für den genussvollen Kletterabend in den steilen Rissen des Lochstafels.