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Monte Garzo "Schwabenweg"

Monte Garzo "Senza Nome?? / Dornenreiter", 6c, 15 SL
Monte Garzo "Schwabenweg" 6a, 5 SL
Nach dem Reinfall mit der neuen Route "Chiappe al vento" wollten wir es diesmal auf der rechten Seite der Alhambra versuchen... Irgendwo hatte ich mal gelesen, dass dort eine neue Route existiert, die im Bereich 6c liegt.

Das bewährte Team mit Richi und Dani wurde durch Ruedi zusätzlich verstärkt. Gutgelaunt stiegen wir die wenigen Minuten zum Einstieg der Alhambra hoch und fanden nach einigem Suchen den Einstieg der unbekannten Route ca. 100 m rechts der Alhambra, aber deutlich tiefer. Einzementierte, rostfreie Haken weisen den Weg durch den arg mit Gras und Büschen durchzogenen unteren Wandteil.

Die ersten 8 Seillängen kann man praktisch hochlaufen und steigt dabei immer wieder über einen Dornenbusch hinweg. Wo die Wand dann steiler wird, zweigt eine weitere Route, ausgerüstet mit "Raumer"-Plättchen, ab. Da dies Route trockener schien und auch lohnender ausschaute, folgten wir nun diesen Plättchen.

Gegen oben hin wurde die Kletterei immer schöner und verlangte feingriffige Leistenkletterei. Schliesslich führte sie unter einen grossen Überhang, der zwar ausgerüstet war, aber gemäss Recherchen noch nicht frei geklettert wurde. Pesche Wüthrich und der verstorbene Nicola Balestra starteten mal einen Versuch. Zitat Pesche: Die Routen rechts von Alhambra sind das Werk von Mauro Rossi, der Mauro der unter anderem in den 80ern in Patagonien Routen erschlossen hat. Mauro ist Italiener und Berufsbergführer, lebt seit sechs Jahren in Tegna bei Ponte Brolla (Tessin). Mittlerweile ist Mauro über 50 Jahre und geht seine Erstbegehungen etwas gemütlicher an. (Etwas mehr Bohrhaken) Wie einige bereits festgestellt haben sind die ersten Seillängen noch ziemlich von Gras und Dornengestrüpp gespickt. Alle Längen sind zwischen 5b und 6c, wobei die Kletterei gegen oben immer schöner wird. Die Dachseillänge ist Ae eingerichtet. Ich habe sie zusammen mit dem leider verstorbenen Riss- Spezialist Nicola Balestra versucht. Sie dürfte so gegen 8a/b sein, lässt sich aber gemütlich technisch klettern. Die meisten werden die Route wohl bis unterhalb des Daches klettern. Wer aber ein Hauch von Ausgesetztheit liebt, kommt wohl nicht um die letzte Seillänge herum.

Wir liessen das Dach aus und seilten zurück bis zur erwähnten Verzweigung der beiden Routen. Nun folgten wir in fünf Seillängen den einzementierten Bohrhaken und kämpften dabei mit den üppig wuchernden Dornen. Die Route folgt in einer doch sehr speziellen Linie den Schwachstellen de Wand und quert oben beim grossen Überhang nach rechts zum Wandbuch hinaus. Ab und zu fanden wir ein paar lohnende Klettermeter, viel zu oft ähnelt das ganze aber einer botanischen Exkursion.

Gemäss dem Wandbuch und Recherchen im Internet wurde die Route, die sich "Schwabenweg" nennt, zwischen 2002 bis 2005 vom damals 72-jährigen Arthur Oswald allein und mehrheitlich von oben eingerichtet. Die Schwierigkeiten liegen zwischen 4c und 6a, wobei der steile Quergang zum Wandbuch rüber die Schüsselstelle darstellt.

Mit zerkratzten Beinen und Armen erreichte wir nach mehrmaligem Abseilen den Einstieg und erfreuten uns an dem "dornenfreien" Weg runter zur Maggia. Vielen Dank an Dani, Ruedi und Richi. Wir hatten wieder viel zu lachen...

P.S: Die Route von Mauro Rossi hat scheinbar noch keinen Namen. Als Arbeitstitel nannten wir sie "Dornenreiter" und widmen sie Ruedi, der solche Routen innig liebt!!!