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31. März 2019

Douvari, 5a – 7a
Direkt über dem malerischen Leonidio throhnt die mächtige Wand des Kokkinovrachos und dominiert das Dorfbild. Am Wandfuss findet man verschiedene Sektoren, die sich als idealer Einstieg für einen Aufenthalt in diesem Klettermekka eignen. Wir besuchten den Sektor Douvari, wo sich senkrechte Klettereien an Leisten und Löchern finden lassen

Die meisten Linien sind unterteilt in eine meist einfachere Startlänge, die gut mit der folgenden „Extension“ zusammengehängt werden können. So klettert man bis zu 40 m lange Routen und braucht dementsprechend auch viele Expressschlingen. Rasch gewöhnten wir uns an den rauhen, wasserzerfressenen Fels und genossen anfänglich noch die Einsamkeit. Die nah beieinander liegenden Routen sind perfekt eingerichtet und die Umlenker lassen sich oft direkt einhängen, was natürlich Zeit spart.

Je weiter nach rechts wir uns beim Routen-Abspulen bewegten, desto steiler und schwieriger wurden die „Extensions“. Stets blieb die Kletterei aber im Genussbereich und immer wieder liess sich ein Griff oder Loch zur Fortbewegung finden. Mit fortschreitender Tagesstunde fanden sich immer mehr Kletterer in diesem Sektor ein. Durch das breite Angebot an Routen entstand aber zu keiner Zeit ein Gedränge und wir konnten unser Programm ungestört fortsetzen.

Die Bewertung griechischer Klettergebiete ist ja immer wieder ein Thema in Foren und Diskussionsrunden. Uns schienen in diesem Sektor die Bewertungen, die wir aus dem neuesten Führer entnahmen aber durchaus fair. Dass ein „Downgrading“ stattgefunden hatte, merkten wir erst, als wir einen älteren Griechenland-Kletterführer in einem Restaurant durchstöberten. Dort war z.B. „Metaxotos Ext.“ noch mit 7b bewertet, auf der offiziellen Website www.climbinleonidio.com figuriert diese 40 m lange Route als 7a, im aktuellen Führer wird sie bloss noch als 6c+ gelistet. Der kleingriffige Boulderzug kurz unter dem 2. Umlenker ist wohl auch etwas abhängig von der Körpergrösse zu bewerten. Aber was soll die ganze Diskussion bei diesen tollen Klettermöglichkeiten? Geniessen wir lieber den fantastischen Fels und erfreuen uns an den vielseitigen Bewegungsmustern.

Irgendwann im Laufe des Nachmittags meldete sich der Hunger und wir machten uns auf die Suche nach einem gemütlichen Ort, wo wir uns mit Gebäck und Cappuccino verwöhnen liessen. Der Start in die Kletterwoche war genussvoll und erfolgreich absolviert!