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Schmalstöckli "Via Tanja"

Schmalstöckli
"Via Tanja" 6b, 4 SL (Sanierung)
"Upat 91" 6b, 3 SL
Eine Sanierung der "Via Tanja" am Schmalstöckli stand schon lange auf meiner Wunschliste. Vor 25 Jahren durften mein Bruder und ich diese Route erstmals klettern. Da wir damals noch von Hand bohrten, gerieten die Hakenabstände - verglichen mit dem heutigen Standard - doch etwas weiter.

Die verwendeten Ringbohrhaken altern im Kalk zwar deutlich langsamer als im sauren Granit, viele Kletterer trauen aber diesen "Relikten" nicht mehr so recht, da sie nur wenige Zentimeter im Fels stecken. Erstaunlicherweise brauchte ich aber beim Ausräumen sehr viele kräftige Hammerschläge, bis diese Haken endlich aus dem Fels kamen.

In den noch kühlen Morgenstunden machten wir uns also an das Werk und sanierten gleich von unten im Vorstieg - fast wie bei einer Erstbegehung. Im Unterschied zu damals war nun mit der Bohrmaschine ein Haken innert weniger Minuten komplett neu gesetzt. Nebst meinem Bruder Kurt war auch Rolf Arnold mit von der Partie. Er wollte, bevor er für ein paar Jahre nach Kanada zügelt, noch einmal echten Urner Kalk unter den Fingern spüren. So stand einem lustigen und genussreichen Klettertag nichts mehr im Wege.

Da wir an der Linienführung nichts ändern wollten, ging es ziemlich zügig vorwärts. Mit den zwei "Sherpas" im Nachstieg musste ich auch nicht all zu viel Material schleppen und konnte so die Kletterei wirklich geniessen. Nach gut zwei Stunden waren die vier Seillängen (6a+, 6a+, 5c, 6b) mit dem neuesten Material versehen. Entlang der benachbarten Abseilpiste standen wir auch rasch wieder am Wandfuss.

Der Tag war noch jung und Rolf schien voller Elan. So stiegen wir schon bald in die "Upat 91" ein. Diese Route hatte ich 1991 - welch Frevel - allein von oben eingebohrt. Allerdings kletterte ich damals mit einem Jümar gesichert zuerst alle Stellen, bevor ich anschliessend die Haken setzte.

Rolf fühlte sich sichtlich wohl und kletterte die Route im sauberen Stil bis zum Abseilstand. Mein Bruder und ich genossen den entspannenden Nachstieg, einzig die schmerzenden Zehen in meinen neuen Kletterfinken minderten zunehmend den Spass. Vielen Dank an Rolf und Kurt. Es war "huerä lässig" mit Euch und hoffentlich nicht das letzte Mal.

"Via Tanja" und "Upat 91" sind zwei kurze, bestens abgesicherte Sportklettereien im rechten Teil der Schmalstöckli Südwand. Als obligatorischer Schwierigkeitsgrad wird ein 6a verlangt, frei geklettert liegen die Schwierigkeiten bei 6b. Die Einstiege, die wenige Meter auseinander liegen, sind rot angeschrieben. Der Abstieg erfolgt über die Abseilpiste, die direkt zu den zwei Einstiegen zurückführt.