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Pizzo di Valletta

Pizzo di Valletta
Erstbegehung der Route "La rosa di ferro" 6c, 3 SL und
"La Corona" 6b, 2 SL

Die Sanierungs- und Erschliessungswelle am Pizzo di Valletta brandet erneut auf. Nach der mittlerweile erfolgten Sanierung der fünf alten "Müller-Routen" im zentralen und linken Wandteil, konnten Karin, Kurt und ich zwei neue Linien im rechten Teil vollenden.

Mit schwerem Gepäck zogen wir an diesem Sonntag frühmorgens von der Gotthard-Passhöhe ins Valletta. Schon bald war das bequeme Grasband unter dem rechten Wandteil erreicht.

Da es erwartungsgemäss eher kürzere Routen geben sollte, liessen wir die Rucksäcke am Einstieg und hängten sämtliches benötigte Material an unsere Klettergurte. Da kam doch mitten im Sommer beinahe weihnächtliche Stimmung auf, fühlten wir uns doch wie üppig behängte Christbäume. Hammer, Schraubenschlüssel, Bohrhaken, Standplatzplatten und natürlich die Akku-Bohrmaschine sorgten für eine stark erhöhte Erdanziehungskraft und erleichtern die Kletterei keineswegs.

Dank dem schön strukturierten Fels ging es trotzdem zügig voran. Der erste Standplatz war schnell gesetzt und erlaubte Karin und Kurt schon bald ein bequemes Stehen, während ich mich der zweizen Seillänge widmen konnte.

Ein trittarmer Quergang über eine Platte zum markanten Schrägriss bildete auch gleich die Schlüsselstelle der ganzen Tour. Nachdem ich endlich mit den Händen im besagten Riss hing, konnte ich nur mit Mühe den nächsten Bohrhaken setzen. Schliesslich steckte aber der Silberling im Fels und erlaubte mir eine kurze Verschnaufpause. Einarmig hängend hatte mich dieses Bohrloch ordentlich aufgepumpt.

Die dritte Seillänge der "La rosa di ferro" bot noch einmal viel Abwechslung und endete ein paar Meter unter dem Gipfelgrat im Blockgelände. Von diesem Punkt konnten wir problemlos zurück auf Einstiegsband abseilen und uns dort verpflegen. Schon bald aber lockte wieder der jungräuliche Fels.

Im ähnlichen Stil wie "La rosa die ferro" führt "La Corona" durch wunderschönen, festen Fels und sorgte bei uns für gute Stimmung. Da wir den Fokkus auf eine gute Absicherung gelegt hatten, bohrten wir während dem Abseilen noch drei zusätzliche Bohrhaken an den kritischen Orten. So können wir nun mit gutem Gewissen diese beide Routen zur Wiederholung empfehlen.

Am Pizzo di Valletta sind aktuell neun verschiedene Routen materialmässig auf dem neuesten Stand (Inox-Bohrhaken). Die "Via Curzio" ist leider nur mit verzinkten Schlagankern augerüstet. Obwohl man schon erste Rostspuren erkennt, sind diese Anker scheinbar noch in gutem Zustand.

Ein komplettes Topo folgt. Auf diesem Bild fehlen die zwei neuesten Routen "La rosa die ferro" und "La Corona", die beide im rechten Wandteil verlaufen. Ganz rechts an der Kante ist eine weitere, bis dato unbekannte Route mit neuem Material ausgerüstet. Wer diese begangen hat und wie schwer sie ist, kann ich bis jetzt noch nicht sagen.