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Haslital "50+"

«50+», 6a+, 5 SL
Das Haslital und die Regionen um den Brünigpass bieten eine reiche Fülle an lohnenden Klettermöglichkeiten. Da sind einmal die vielen Klettergärten wie Schillingsfluh, Beretli, Tschuggen, Lammi, Staldenfluh, etc., die allesamt gut abgesicherte Routen mit leichtem Zugang offerieren. Auf der anderen Seite lassen sich auch viele lohnende Mehrseillängen-Touren finden, die schon früh im Jahr oder sogar im Winter machbar sind.

Mit Beat zusammen wollte ich wieder einmal in dieser lohnenden Ecke der Schweiz Hand an den Fels legen. Die Wahl fiel auf ein Felsmassiv, dessen Lage ich hier nicht genauer beschreiben will und kann. Dies ist nicht etwa unserer Introvertiertheit oder Geheimniskrämerei geschuldet. Vielmehr geschieht dies aus Respekt vor den Erschliessern, die aus verschiedenen Gründen eine Veröffentlichung bis anhin abgelehnt haben.

Der Zustieg ist einfach und relativ kurz – so stehen wir schon bald unter der steilen Wand und finden mit Beat’s Insiderwissen problemlos den Einstieg zur Route «50», die wir – spasseshalber und bezogen auf unsere durchaus passenden Jahrgänge – in «50+» umtaufen. Insgesamt fünf kurze Seillängen führen durch die Wand, wobei geschickt Dächer, Überhänge und schlechte Felspartien umgangen werden. Beim Start in die erste Länge hänge ich genügend Material an den Klettergurt, damit ich gleich noch Länge 2 integrieren kann. Mit etwas Seilzug erreiche ich so schon bald den zweiten Standplatz. Beat geniesst den Nachstieg und kann sich so ideal für die dritte Länge aufwärmen.

Diese folgt einer Verschneidung rechts aufwärts und bietet griffigen und festen Kalk. Auch die vierte Seillänge ist abwechslungsreich und bestens abgesichert. Ein wahrlich idealer Start in unseren Klettertag! Die letzte Länge führt teilweise durch splitterigen Fels, was Beat nicht sonderlich zu beeindrucken scheint. Schon bald verschwindet er hinter der Geländekante und lässt mich kurz darauf nachsteigen.

Für mehr Spannung sorgt definitiv die luftige Abseilfahrt, die im zweiten Abschnitt fast 40 Meter freihängend durch die Luft erfolgt. Knapp erreiche ich mit etwas Pendeln ein Band, von dem die restlichen Meter zu Fuss abgestiegen werden können. Ein Schluck Tranksame, ein Schnupf und die Verschiebung unseres Materialdepots bilden den Auftakt für die zweite Route an diesem Tag: die vier Seillängen der «Steiböck»!